Eine Finowfurter Delegation im Potsdamer Landtag beim Landesfinale von „Jugend debattiert“
Gespannt fuhr eine Delegation der Schule Finowfurt, bestehend aus Bastian Maschmeier, Leni Babicz und Peter Volkmann aus der Klasse 9c sowie Karl Schneider und Marit Gaebel aus der 9a am 30. März 2023 in den Landtag nach Potsdam, um das Landesfinale von “Jugend debattiert” zu beobachten.
In der ersten Debatte der für uns wichtigen Altersgruppe (8./9. Klasse) stand die Frage, ob stillgelegte Bahnstrecken in Brandenburg wieder reaktiviert werden sollen, im Mittelpunkt. Das Für und Wider wurde intensiv abgewogen, wobei beide Seiten mit guten Argumenten punkten konnten. So etwa argumentierte die Pro-Seite, dass mit der Reaktivierung der Bahnstrecken Potentiale für den Ausbau der mangelhaften Verkehrsinfrastruktur gerade in den ländlichen Gegenden Brandenburgs gehoben werden und dies den motorisierten Individualverkehr senken könnte, was vor allem der Umwelt zugutekäme. Die Contra-Seite entgegnete mit der zersiedelten Struktur unseres Bundeslandes, der etwa ein Ausbau von Busstrecken mehr entgegenkäme als die Wiederinbetriebnahme weiter auseinander liegender, stillgelegter Bahnhöfe. Insgesamt eine tolle Auftaktdebatte in der Vorrunde, in der sich Lorelei Schmidt, die den Regionalwettbewerb in der Schule Finowfurt gewinnen konnte, wacker geschlagen hat
Die Rückrunde bot einen verbalen Schlagaustausch zum Thema “Sollen ARD und ZDF auf den Erwerb von Fußball-Übertragungsrechten verzichten?”. Es zeigte sich, dass dieses Thema Zündstoff für eine feurige Debatte bot. “Unser” Regionalsieger Constantin Hoppe vom F.F. Runge Gymnasium Oranienburg, ebenfalls Gewinner beim Regionalwettbewerb in Finowfurt, vertrat die Position, dass von Fußballübertragungen quasi demokratisch alle profitieren sollten, auch jene, die sich kein teures Pay-TV-Abo leisten können und lehnte den Verzicht auf Fußballübertragungen von ARD und ZDF ab. Die Befürworter des Vorhabens führten an, dass das Geld beispielsweise für investigativen Journalismus viel besser investiert wäre. Die Jury wünschte sich in ihrem Schlussfeedback noch etwas mehr von den DebattantInnen und schätzten die Debattenqualität als durchschnittlich ein. Letzten Endes waren die ZuschauerInnen, so auch die Finowfurter Delegation, genauso gespalten in der Meinung wie die DebattantInnen. Constantin war aus Sicht der Jury so stark, dass er in das Finale einziehen konnte.
Die Finalrunde wurde im Plenarsaal des Landtags durchgeführt. Durch diese Öffnung wurden die Debatten in den Schulen mit den Debatten in der Herzkammer der Brandenburger Landespolitik verbunden. Es wurde im Finale darüber gestritten, ob Lebensmittel mit Insekten staatlich gefördert werden sollten. Es ging hin und her und kreiste um Umweltaspekte, Ekelreflexe, Nachhaltigkeit und Eingriffe in die Marktwirtschaft. Auch Britta Ernst, die Brandenburger Bildungsministerin, verfolgte die Debatte vor Ort. Letzten Endes konnte unser Regionalsieger Constantin als einer der beiden Sieger hervorgehen und wird Brandenburg beim Bundesfinale vertreten.
Die Finowfurter konnten am Ende eines intensiven Tages viele Eindrücke mitnehmen, die wertvoll sind für ihre eigene Arbeit in und mit “Jugend debattiert”. Das Bundesfinale werden sie sich sicher wieder nicht entgehen lassen.